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Sektorsieg in letzter Sekunde!

by catfish hunters

Catfish-Hunter, 14.04.10

Void
4,6
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Aus privaten Gründen mussten wir unser Team zum diesjährigen Martins-Cup in Heiligenhafen personell umstellen, so dass ich dieses Mal mit Frank im Tandem fischte. Zur moralischen und mentalen Unterstützung machte sich meine Freundin mit auf die Reise ins 500km entfernte Heiligenhafen. Um Samstag zum Wettkampf fit zu sein, legten wir deshalb Freitag den 09.04.2010 den langen Weg zurück. Nachdem wir im letzten Abendlicht ankamen, machten wir sofort Stopp an den Stränden um uns über die aktuelle Situation selbst ein Bild zu machen. Der erste Eindruck war sehr positiv und die Vorfreude, sowie die Motivation stiegen stark an. Jetzt machten wir drei uns es erst einmal im Auto bequem, spielten ein paar Runden Karten bei dem ein oder anderem Bier um den Abend ausklingen zu lassen. Hierzu sei allerdings gesagt, bequem war es nicht wirklich, denn wir waren in einem Kombi unterwegs. Währenddessen Frank auf dem Beifahrersitz schlief, quetschten meine Freundin und ich uns zwischen das Angeltackle im Kofferraum.

Unser Körper bedankte sich mit jeder Menge blaue Flecken, die wir uns auf den harten Untergrund zufügten.
Mehr oder weniger ausgeschlafen, suchten wir die nahegelegene Bäckerei auf und tranken dort eine Tasse Kaffee, bevor wir uns in den Saal zum Treffpunkt des Martin-Cups begaben.
Jetzt ging‘s zur Platzverlosen, wo ich vom Frank eigentlich ein Losverbot bekommen hatte, da ich im letzten Jahr, nett ausgedrückt, ein eher nicht so gutes Händchen dafür hatte. Mit einem beherzten Griff fasste ich in den Los Topf, ehe Frank dagegen etwas unternehmen konnte und in seinem Gesicht war auf einmal nur noch gähnende Leere zu erkennen. Es kam so wie es kommen musste... Auf Mittelplätzen wird ja meistens eher mäßig gefangen und mittiger, als der gezogene Platz von mir ging es nicht!
Den Rest der Zeit bis zum, Angelbeginn versuchte ich Frank erfolglos neu zu motivieren, was sich aber mit Beginn des Angelns wieder schlagartig ändern sollte. Am Wasser angekommen merkten wir, dass es bei diesem starken Wind, welcher uns direkt ins Gesicht wehte,  kein Zuckerschlecken werden würde, denn mit Windstärke 7, ähnelte es eher einem Sandsturm.
Nach ein paar Probewürfen, um zu schauen, wie welches Gewicht bei diesem Wind treibt, konnte also auf den Startschuss gewartet werden. Jetzt war auch Frank wieder nach der vermasselten Platzwahl wieder hochmotiviert. Selbst als er gleich ein Schnurbruch beim ersten Wurf erhielt und der Wind ein ums andere Mal sein Karpfenstuhl wegwehte, blieb er ruhig.
Mit hoher Anspannung warteten wir auf den ersten Biss, welches sich als Geduldsprobe herausstellen sollte.

Als nach zwei Stunden das erste Mal die Herren mit ihrer Schiebelehre zum Messen vorbei schauten sah es bei uns mau aus. Wir hörten aber das drei Fische momentan "hoch" seien. "Das ist schnell wieder aufgeholt, die ein oder andere Doublette und wir sind wieder gut dabei", versuchte ich uns wieder Mut zu machen. Prompt legte Frank den ersten Plattfisch auf den Sand. Leider war dieser untermaßig. Es vergingen nur wenige Minuten bis er dann ein maßigen nachlegte. So langsam brach die Dämmerung ein und Frank kam in Fahrt. Zwei maßige Platte und zwei Dorsche konnte er vorweisen und ich hatte bis dahin nicht einmal ein Biss.
Das sollte sich aber schnell ändern. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich drei Platte und zwei Dorsche, während Frank auch noch zwei Scheiben auf die Schuppen legen konnte.   So zusammen hatten wir nun elf Fische, jetzt sah es wieder ganz anders aus, als wir hörten das momentan eben auch elf Fische "hoch" seien.
Jetzt begann die letzte halbe Stunde und wir setzten noch mal zum Endspurt an, während ich uns noch anheizte, dass jeder Fisch jetzt entscheidend sein könnte. Und so sollte es auch kommen.  

Frank fing Fisch Nummer zwölf und ich legte dreizehn und vierzehn nach. Frank bekam ein Biss und sagte, dass ist der Fisch zum Pokal, welcher aber ärgerlicherweise verloren ging. Die Zeit war jetzt auch so gut wie vorbei und wir packten zusammen. An der letzten Rute hatte sich allerdings bei mir noch ein Plattfisch festgebissen und ich sagte zu Frank, dass ist dann eben der Fisch zum Pokal, welcher später auch eine entscheidende Rolle bei der Platzvergabe spielen sollte.
Insgesamt fing Frank fünf Platte, sowie zwei Dorsche und ich fünf Platte und drei Dorsche. Hoch zufrieden hofften wir nun, dass wir aus diesem Platz noch das Beste rausgeholt 
 
haben. Jetzt ging’s zurück zum Treffpunkt wo wir mit Hochspannung, aber auch mit Zuversicht, auf die Auswertung warteten.
Wieder und wieder rechneten wir hoch, ob es wohl für ein Pokalplatz gereicht haben könnte. Dazu hätten wir unter den ersten drei im Sektor sein müssen. Jetzt wurde endlich das Endergebnis präsentiert. Nachdem Sektor A durch war, wurde die Spannung immer größer, da jetzt Sektor B dran kam in dem wir unser Glück
versuchten. Als wir dann hörten, wie es einschließlich bis Platz vier aussah, wussten wir das es gereicht hat und ein Grinsen fuhr uns über das Gesicht. Als wir dann hörten, dass wir auf Platz eins sind und zwar nur mit zehn Fischpunkten Vorsprung, war klar, dass dieser Fisch in der letzten Sekunde uns auf Platz eins katapultiert hatte. Unsere Mundwinkel waren mittlerweile vor Freude bis zu den Ohren hochgezogen und wir warteten die Gesamtsieg Pokalvergabe ab. Auch hier konnten wir uns über einen verdienten dritten Platz freuen.
Völlig erleichtert warteten wir die Sachpreisverlosung ab, in der Frank und ich wiederum Glück hatten und ein paar Kleinigkeiten zugelost bekamen.
Völlig fertig, aber mit einer Menge Adrenalin im Blut traten wir nun den langen Heimweg an, auf dem wir uns nochmal klarmachten, wie gut wir uns dort verkauft haben, aber auch das entscheidende Quäntchen Glück auf unserer Seite hatten.
Nächstes Jahr müssen wir natürlich unseren Sektorsieg verteidigen und sind wieder am Start.

Bericht von Ruwen Koring

 

Ruwen Koring
www.catfish-hunters.de
01773447281