PrintHeader

Das Ende einer Durststrecke?!

mit Marco und Svenne

Svenne, 25.04.09

Void
4,1
123456
Bericht bewerten




Es gibt sie im Leben eines jeden Anglers, die Momente in denen man sich überlegt, ob es das Richtige ist, was man bzw. wie man es tut. In denen man von einer anglerischen Schlappe ziellos in die nächste gerät ,ohne eine Erklärung für diesen Umstand zu finden. Einen Umstand, der wie gefangen erscheint, ohne einen Einfluss auf diese erfolglose Situation nehmen zu können.

Dass es nach jedem Tief auch wieder ein Hoch gibt und die Zeit dafür sorgen wird, dass die Fänge und die damit verbundenen Eindrücke wieder besser werden, steckt in jedem von unseren Köpfen. Doch selten wird auf diese Aussage vertraut. Mir ging es zum Saisonstart 08 ähnlich, so lange hab ich drauf gewartet und gearbeitet, endlich wieder einen kapitalen Fisch zu drillen, den besonderen Adrenalinfluss wieder zu erleben, dass ich schon fast die Hoffnung auf so eine Eingebung aufgab. Aber wer durchhält ...¦


....an einem Maiwochenende bin ich mit Marco unterwegs zum Hechtangeln mit Boot gewesen. Es sollte natürlich geschleppt und mit Hard bzw. ein paar SoftBaits nach allen Regeln der Kunst gepeitscht werden. Bei Marco hat es in einer guten Drift gleich 2mal an der Rute gerappelt und mit nen 65er auf Real-Bait und 72er auf BBZ-1 Swimbait gut vorgelegt.
 
 

 


  
 

An meinen flachlaufenden Jerks wollte sich keiner vergehen und so blieb ich längere Zeit ohne Biss. Die Hechte standen bei dem sonnigen Wetter dann doch ein wenig tiefer. Weiter sollte es dann schleppend zur nächsten Stelle gehen. Also aus meinem Fehler und Marcos Erfolgen gelernt und nen 4er PT Persch aber diesmal in deep ausgeworfen und erstmal absinken lassen. Mit kurzen, schnellen und harten twitschen brachte ich den Jerk dann zum Tanzen, wobei er nicht nur in einer engen Bahn von links nach rechts glitt, sondern sich auch ab und an schön auf die Seite legte. Um kleine Pausen einzulegen habe ich zwischendurch die Rute mehrmals in Richtung Heck ausgerichtet, um dann mit neuem Elan den unregelmäßigen Lauf weiter zu führen. Und genau das war auch der Moment, in dem ich dann auch endlich den ersehnten Fischkontakt bekam.

...“Fisch!!!¦”...

Also Motor aus und alles schaute in Richtung Köder, der sich vermeintlich irgendwo ganz weit draußen hinterm Boot in einem Hechtmaul verhangen hat.
Langsam bekam ich Kontakt und hatte keine Idee was am Ende der Schnur hang, was unter diesen Umständen eh immer schwer zu sagen ist
Je mehr Schnur ich mit meiner Rolle aufnahm, desto besser wurde der Kontakt zum Fisch, der sich ohne viel Widerstand zu uns führen ließ.

...”Wat war das...Kopfschütteln! ?”...

Aus Spaß sagte ich noch , ohne daran zu glauben...¦

...”das ist bestimmt ein Guter”...

Mit der Zeit konnte ich den Fisch dann näher ans Boot drillen und mit der abnehmenden Entfernung zum Köder wurde der Widerstand immer größer.
Der Fisch wehrte sich mit aller Kraft gegen den Zug nach oben und versuchte seine Stellung knapp überm Grund zu sichern. So langsam verließ ihn aber die Kraft und so konnte ich ihn Richtung Wasseroberfläche bewegen. Ein kurzes Aufblitzen der Seitenflanke ließ uns jetzt unsere Annahme bestätigen.

Nach ein, zwei kurzen Fluchten war der Fisch jetzt endlich lande reif. Der erste Versuch ihn mit den Gripp zu erwischen konterte er mit Kopfschütteln und einer erneuten Flucht. Beim wieder heran drillen hatte sich der Jerk schon etwas aus dem Hechtmaul gelöst und hing nur noch mit einem Haken im Maulwinkel. So jetzt oder nie, der Hecht war ausgedrillt und ließ sich problemlos zu mir ziehen. Die Rute nach hinten gehalten und mit Marco’s Hilfe konnte ich mit der Hand nach sehr sehr sehr...¦ langer Durststrecke endlich wieder einen Meterfisch landen.

 

 

 

 

 
 
  
  
  
  
 

Leider gab es in den nächsten Stunden nur 2,3 Anfasser und ein verdächtig Starker mit kurzen Schütteln auf Marcos 4Play Liplure, der aber auch wieder ausschlitzte.


...¦mit diesem Erlebnis konnte ich endlich mein zu der Zeit gewonnenen Schniepelfängercharakter ablegen und mit neuem Vertrauen einer Saison gegenübertreten ,an deren noch besseren Verlauf/Ausgang ich nie geglaubt hätte. Frei nach der Devise: “Wer durchhält und sich auf sich verlässt, wird früher oder später belohnt”
 

 
  
 

von Svenne,März 2009