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Karpfenangeln

Karpfenangeln mit Familie

Ich will mit!

Frank, 03.11.07

Void
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Am morgen wollte ich noch an 3 Seen vorbeifahren, um mir dort meine Futterstellen herzurichten oder weiterzuführen. Da meine Tochter wieder mal unbedingt mitfahren wollte und mir durch Zickigkeit auch ganz deutlich machte, ICH WILL MIT

Na gut, dachte ich mir, KOMM MIT, aber nerve mich bitte nicht bei meinem Hobby.
Das füttern konnte ich einigermaßen Störungsfrei über die Bühne bekommen, mit ein paar Störungen meiner Tochter, wie z.B. stand sie plötzlich hinter mir, hatte sich bis auf die Unterhose ausgezogen und wollte nun baden gehen.
OK dachte ich mir, lass sie baden. Wir hatten bestimmt eine Temperatur von 26 Grad zu dem Zeitpunkt –
Es musste ja wieder ein Problem auftauchen.
Wir hatten natürlich kein Handtuch mit und ich hatte wieder mal die Aufgabe eine gute Idee zu haben wenn Saskia wieder aus dem Wasser kommt.
Schon nach ca. 5min musste ich auch schon die neue Idee anwenden. Ich opferte mein carphunter.de T-Shirt um Saskia damit abzutrocknen.
Endlich wieder angezogen, auf zum 2. See.
Dort wieder ein besonderes Vorkommnis. Ich dachte ich konnte dort so leise wie möglich an die Angelstelle gelangen, um evtl. noch ein paar Carps im klaren Wasser erspähen zu können- MIST
Saskia hatte sich an ein paar Brenn-Nesseln gebrannt und machte natürlich einen Riese-Aufstand. Ihr kennt meine Tochter nicht, wenn die loslegt. An Carps war dann auch nicht mehr zu denken. Ich fütterte meine Stelle und wir fuhren dann noch zum 3. See, wo ich an dem Abend auch schon angeln wollte, um wie in meinem vorgegangenen Bericht eine Boilie-Creation zu testen.
Hier wollte Saskia nun auch wie ich mit der Hand ein paar Fische an(füttern). Dabei griff sie mir ein paar Mal in die Plastiktüte und warf die Boilies evtl. 2 Meter weit mitten ins dichte Schilf. Na ja, egal, dachte ich mir, es wird schon für irgendetwas gut sein.

Auf den nachhause Weg kam ihr dann der geniale Einfall, Mama zu sagen, sie will heute Abend mit Papa zum See und dort auch mit im Zelt schlafen.
Da meine Frau natürlich auch gerne mal eines der Kinder abgeben möchte um entlastet zu werden, erlaubte sie Saskia auch mit zu dürfen.
Ihre Worte zu mir waren nur – Ich wünsche die eine schöne Angelnacht.

Jetzt kommt das Beste. 2. Liege eingepackt, 2 Mann Zelt. 2. Stuhl, Wechselklamotten für Saskia, wärmere Kleidung für den Abend und die Nacht, Sunkist- Getränke, Knuffelbären, Ersatzschuhe kleinen Eimer zum PIPI machen und natürlich SPIELE wie Memory und solche Dinger.

Könnt ihr euch vorstellen, wie viel ein so ein Kind alles mithaben muss, um eine Nacht irgendwo zelten zu können?
Wer durfte es natürlich schleppen? Na klar, ICH.
Der Weg vom Auto zum Angelplatz war ungefähr 300 Meter und ich musste 3 Mal mit der Karre diese Strecke zurücklegen. Davon war eine Fahrt nur Kindersachen und Zusatzgepäck.
Na ja, endlich alles geschafft!! Nun an das aufbauen der Angelstelle. Ich war so nach fast 1,5 Std. endlich fertig. Der Schweiß lief mir den Kopf herunter und Saskia fragt mich „ Papa, warum schwitzt du denn so?“

Als ich dann meine Ruten ausgelegt hatte, konnten Saskia und ich dann Memory und einige andere Spiele spielen.   




Sie fragte dann oft nach, „Papa, wann fangen wir denn nun endlich einen Fisch“ 
 
Aber das konnte ich ihr ja auch nicht sagen, weil ich noch gar nicht wusste, was ich dort eigentlich ohne weitere Vorbereitungen wie Futtersession fangen konnte.
Die Spielregeln von Saskia waren dann auch noch von Spiel zu Spiel verschieden und ich glaube ich konnte nicht ein Spiel für mich entscheiden.  Zwischendurch lief Saskia zu einer etwas seichteren Stelle um Fische zu jagen. Natürlich tat sie das mit meinem neuen Nash-Kescher.  
Aber Hauptsache nervte sie nicht ungemein und beschäftigte sich auch mal 10 Minuten allein.

Als wir gerade ein paar Brote und Waffeln mit Apfelmus gegessen hatten ging dann der ersehnliche Run von uns beiden ab. Ich setzte den Anschlag und vor lauter herumgespiele und sich um das Kind kümmern lag meine Wathose natürlich noch am Zelt.    

  Mir fiel wieder die Story vom Polen-Cup ein, die ich mit Ingo erlebt hatte, wo ich die Wathose nicht anziehen konnte, weil ich nicht wusste wo Ingo sie hatte.  

Ich sagte zu Saskia- „Saskia, gib mir mal bitte die Wathose neben dem Zelt“ Sie sagte“ Was ist eine Wathose?“ Ich erwiderte „ Diese Gummihose die ich immer anziehe wenn ich die Angeln auslege“
Und schon schleppte sie mir die noch nasse und schwere Wathose ran. Sie zog daran, als wäre es ein Rottweiler, der nicht mehr weitergehen wollte
Als ich dann sagte „ Saskia, bitte gebe mir das Ding, wo du gerade fische mit gejagt hast“ verstand sie das sofort und gab mir den Kescherkopf zur Hand. Na ja, jeder andere hätte mir den Stiel übergeben, aber das fand ich schon super, das ich so schnell an meine Werkzeuge kam. 

   Nun der Hammer   ,als ich dann im Drill war und nach hinten ans Ufer schaute, stand Saskia mit ihrem Sandkasteneimer am Ufer und sagte dann mit einem überglücklichen Gesicht „ Papa, in diesen Eimer muss der Fisch, damit ich den gleich streicheln kann“  
Ich schmunzelte und sagte dann nur noch, dass der Eimer für diesen Fisch zu klein sein wird.  

Als alles getan war mir Fotos und so weiter, setzen wir uns dann noch zusammen vor das Zelt und ich lobte Saskia für ihre heldenhaften Taten. Ich sagte zu ihr, dass sie schon bald eine ganz pfiffige Anglerin sein wird und das wir so eine Aktion auf Garantie noch mal machen werden. 
Nachdem ich ihr ein Waffelfrühstück, Badegang und ein Spielplatzbesuch für den nächsten Morgen versprochen hatte, ging sie dann um 20.30 Uhr auf ihre Liege. 



Sie sagte noch kurz vor dem einschlafen "Papa, das war ein schöner Tag" dann schlief sie auch schnell ein. Als es dann so gegen 01.00 Uhr etwas kühler wurde, opferte ich meiner schlafenden Tochter noch meine Decke und ich beharrte den Rest der Nacht ohne Decke aus.   



Ich hatte während Saskia schlief noch lange vor dem Zelt gesessen und über diesen Ansitz nachgedacht. Erst war ich sehr schlecht gestimmt mit der Kleinen fischen zu gehen.
Es ist ja schließlich auch eine ganze Menge Verantwortung mit einer 4 jährigen alleine an einem See Nachtangeln zu gehen. Aber ich bin fest entschlossen, das wenn Saskia mitgehen möchte, werde ich sie bei gutem Wetter auch mitnehmen, und auch gerne mal eine Session vorzeitig beenden- ohne Frust zu schieben!

Das sind die Karpfenangler von morgen und keine die einfach nur Karpfenangeln gehen weil es GEIL ist. Ich hoffe ich habe unserem Nachwuchs damit den ersten Schritt zu unserem schönen Hobby gegeben und appeliere auch an andere Väter   

Nehmt eure Kinder mit ans Wasser und zeigt ihnen die Natur, denn nur so kann die Natur überleben. 
Wenn kein Bezug zur Natur besteht, fällt es dem Menschen es immer leichter , sie zu zerstören.

Mit freundlichen Grüßen 




Saskia und Frank van Deest 

Team Carphunter Ostfriesland